Ein Bericht von Jürgen Graven
Tief betroffen hat uns die Nachricht vom Tode unseres langjährigen Mitgliedes Wilfried Rocker gemacht.
Wilfried wurde 1961 in Louisendorf geboren und war eigentlich von Anfang an beim SSV. In frühester Kindheit erlebte er ein hervorragendes soziales Umfeld, in dem er schon beim Kinderturnen unter Alfred (+) und Erika Kügler die damals sogenannten „Leibesübungen“ erlernte.
Irgendwann war Wilfried dann auch so weit, dass er vom Kinderturnen zum Jugendfußball wechselte. Unvergessen die Trainingseinheiten mit Herbert (Hotzi) Altes. Bei Wilfried zeigten die Trainingseinheiten Erfolge, er wurde in allen Jugendmannschaften zum Stammspieler und zeichnete sich durch seinen ehrgeizigen Einsatz aus. Vom Jugendbereich wechselte er in die Seniorenmannschaften. Seine Ausbildung und schließlich seine berufliche Zeit in Hamburg verhinderten eine kontinuierliche Trainingsbeteiligung, aber am Wochenende stand Wilfried in den verschiedensten Mannschaften auf dem Platz. Und weil das natürlich nicht genug war, übernahm er mal ganz nebenbei auch zeitweise die Betreuung der Seniorenmannschaften. Auch die Verbindung zu den Jugendmannschaften riss nicht ab.
Sein Verantwortungsbewusstsein und die ständige Bereitschaft, den Verein zu unterstützen war sein Streben. Der aktive Fußball führte ihn anschließend in die „Alte Herrenmannschaft“ des SSV. Neben dem SSV waren der FC St. Pauli und der MSV Duisburg seine große Leidenschaft.
Fußball war aber nicht alles. Als der SSV die Vereinszeitung „SSV-Kurier“ gründete, war er auch dort ab der ersten Stunde dabei. Die Prominenteninterviews machten allen Redakteuren viel Spaß. Wilfried hat sehr viele spannende, aber auch lustige Geschichten über den Vereinsbetrieb geschrieben. Beim Jubiläum 10 Jahre „SSV Kurier“ und dem damit verbundenen Vereinsfest war er Motor und Triebfeder.
Auch die vom SSV angebotenen Gymnastikkurse hat er genutzt, um sich fit zu halten. Hier war er ein Aktivposten und ließ möglichst keine Übungsstunde ausfallen.
Sein Heimatdorf Louisendorf lag ihm am Herzen. Bei vielen Karnevals- und anderen Veranstaltungen übernahm Wilfried die Aufgabe des Conférenciers. Mit seinem unvergleichlichen Witz und Charme „rockte“ er jede Veranstaltung und verbreitete eine super Stimmung. Wo Wilfried war, da wollte man gerne dabei sein. Eines seiner letzten Großprojekte war die Mitarbeit beim Jubiläum „200 Jahre Louisendorf“. Sein technisches Know How konnte er hier bei der Errichtung der Denkmäler einbringen. Wenn wir heute das Denkmal „Der Pluchch“ sehen, fällt uns sofort der Name Wilfried ein.
Mit Wilfried verlieren wir nicht nur ein langjähriges und treues Mitglied und damit eine Stütze des Vereins, wir verlieren vor allem einen liebenswerten und selbstlosen Menschen. Der SSV Louisendorf ist Wilfried zu großem Dank verpflichtet. Unser tiefes Mitgefühl gilt seiner Frau Barbara und seiner Familie. Wir werden ihm stets ein ehrendes Andenken bewahren.