Ein Bericht von Peter Nienhuys.

Neben der obligatorischen Fußballabteilung bietet der kleine, aber feine Spiel -und Sportverein Louisendorf, der sich dem Breitensport verschrieben hat, noch sechs weitere Sportarten an. Dabei hat die Yoga-Gruppe mit dem enormen Zulauf einen wahren Boom ausgelöst. Schon im Gründungsprotokoll vom 15. Mai 1964 wurde beschlossen, einen mehrere Sportarten umfassenden Spiel -und Sportverein zu gründen. So entstand die Fußballabteilung mit zwei Seniorenteams sowie einer Jugendmannschaft. Heute kickt die erste Mannschaft des Klubs in der Kreisliga C. Im Jugendbereich kooperiert man schon seit einiger Zeit erfolgreich mit dem Uedemer SV und Fortuna Keppeln in einer Spielgemeinschaft. Fast gleichzeitig entwickelte sich damals die erste Frauenturngruppe, die im Saal der ehemaligen Gaststätte Hans ihrer Sportbegeisterung frönte. Im Juni 1968 wurde die Sporthalle am Sportplatz eingeweiht, die sofort von einigen Turn- und Gymnastikgruppen aller Altersklassen des SSV in Beschlag genommen wurde. 1991 erhielt die Sporthalle eine Erweiterung. Seit dem trainiert die neu gegründete Badminton-Abteilung „just for fun“ dort für die eigene Fitness. Eine Tischtennis-Gruppe wurde ins Leben gerufen, die das Ziel hat, mit Spaß Tischtennis zu spielen, ohne jedoch an Meisterschaften und Turnieren teilzunehmen. Auch ehemalige Jugendtanzgruppen, die vor allem im Karneval für Furore gesorgt und ihr Können unter Beweis gestellt haben, übten regelmäßig in der Halle. Bereits seit etlichen Jahrzehnten halten sich Damen und Herren, auch im hohen Alter, unter unterschiedlicher Leitung in ihren Gymnastikgruppen fit. Es wird ein effektives Ganzkörpertraining angeboten, und die jeweilige Teilnehmerzahl ist mit über 20 Turnern schon lange sehr hoch. Ebenso ist für die ganz Kleinen eine Krabbelgruppe entstanden, die am Montagmorgen unter der Regie von Stephanie Bergmann mit viel Freude die Halle lautstark bevölkert. Alle Kinder im Krabbelalter sind eingeladen, um die Grob- und Feinmotorik zu trainieren. Seit einiger Zeit ist ebenfalls die Bodyfitness-Gruppe unter der Leitung von Louisa Verweyen am Start. Am Mittwochabend von 18.30 bis 19.30 Uhr sollen die Bewegungsfreude und Grundlagenausdauer gesteigert werden. Verbesserte Dehnfähigkeit der Muskulatur und Haltungsschulung stehen auf dem Programm. Kurze Walking- und Laufeinheiten dienen zum Aufwärmen. Am Ende der Stunde gibt es ein „Cool down “ mit kurzen Dehnelementen. Diese Trainingsabende werden gut besucht, 15 bis 20 Teilnehmer sind in der Regel anwesend.

Die Sporthalle ist mit Trainingsgegenständen hervorragend ausgestattet und in der Woche stark ausgelastet. „Wir sind ein Breitensportverein. Jedes Mitglied kann an jeden Übungsabend der angebotenen Sportarten teilnehmen“, sagt der SSV-Vorsitzende Heinz-Jürgen Rocker, der seit 1996 den Verein mit seinen zurzeit 451 Mitglieder führt.  Er lobt die ausgebildeten Übungsleiter genauso wie die engagierten ehrenamtlichen Trainer der einzelnen Abteilungen.
Das absolute Zugpferd des SSV Louisendorf ist zurzeit die Yoga-Gruppe, denn sie verzeichnet einen enormen Zulauf. Die Abteilung wurde im September 2011 auf Anregungen der Damen-Gymnastikgruppe gegründet. Zunächst wurde, die aus Indien stammende Lehre vom Leben, durch die ausgebildete Yoga-Lehrerin Bärbel Verheyen geleitet. Durch das regelmäßige Yoga-Training soll der Körper beweglicher und stabiler werden. Damals besuchten etwa zehn feste Teilnehmer die Übungsabende. Im Sommer 2020 übernahm der jetzt 35-jährige Jan Siekmann die Gruppe, die dadurch einen erstaunlichen Ansturm an Teilnehmern generierte. „In einer WhatsApp-Gruppe sind jetzt 49 Mitglieder, die sich nur für Yoga interessieren. Durch Mundpropaganda schnellte die Teilnehmerzahl so nach oben. Die Alterstruktur liegt zwischen 30 bis Mitte 60 Jahren“, erklärt Rocker. Jan Siekmann, der mit schlanker Figur und sehr gelenkig daherkommt, hat 2018 eine dreijährige Ausbildung „Dynamisches Hatha-Yoga“ bei der Yoga-School Ron van der Post in Holland abgeschlossen. „Ende diesen Jahres werde ich voraussichtlich die Ausbildung (in Modulen) erneut angehen, um noch mal tiefer in die Praxis einzusteigen. Yoga ist eine auf die tägliche Praxis ausgerichtete Lehre. Nur ein kleiner Teil dabei ist Theorie, quasi die Spitze des Eisbergs“, sagt Siekmann. Der Ablauf jeder Stunde ist eigentlich gleich. Ankommen, machen, aufhören. Er überlegt sich vor jeder Übungseinheit einen Aufbau, der aber von Person zu Person auch mal variiert. Mit jeder Stunde lassen sich neue Erfahrungen sammeln – von stark bis schwach, elastisch bis steif. Es ist widersprüchlich zu glauben, man könne Yoga nur alleine für sich praktizieren. Zwar üben alle auf der eigenen Matte, die Energie und das Miteinander sind aber nicht zu unterschätzen und haben einen großen Einfluss auf die eigene Person. Yoga ist für jeden machbar, ob sportlich oder nicht, ob jünger oder älter.
An jeder Übungsstunde, die am Montagabend von 18 bis 19 Uhr durchgeführt wird, nehmen im Schnitt 20 bis 25 Personen teil. Die große Mehrheit sind Frauen, ab und zu erscheint auch ein männliches Wesen. Yogamatten sind in der Halle vorhanden, Kissen sowie Decken oder Handtücher bringen die Teilnehmer selbst mit, die manchmal am nächsten Tag Muskelkater verspüren. Aber alle sind mit Begeisterung bei der Sache und loben den Großmeister Jan Siekmann.